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22.12.2022

Firma Karl Georg auf Wachstumskurs - Erste Auszubildende aus Ruanda

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Larissa Niyomushimiye aus Ruanda hat im Herbst ihre Ausbildung bei der Firma Karl Georg begonnen. Landrat Dr. Peter Enders strebt nun ein Projekt an, bei dem Pflegekräfte aus dem afrikanischen Partnerland für den Westerwald gewonnen werden sollen. (Foto: Kreisverwaltung)

Kreis Altenkirchen. Die farbenfrohen Bilder von Ulrich Lipp in einem klassischen Westerwälder Metallbetrieb? Was für ein Kontrast zum eher tristen Erscheinungsbild von Stahl, Eisen und Co. Das kann eigentlich nicht passen. Tut es im Fall der Firma Karl Georg aus Ingelbach aber doch. Denn hier stehen die Werke des Malers aus Horhausen fast schon symbolisch für das Selbstverständnis und das Betriebsklima. Das eine ist von einem grundsoliden Optimismus geprägt, das andere von einem wertschätzenden Miteinander. Davon konnte sich am Freitag auch Landrat Dr. Peter Enders überzeugen, der in Begleitung von Lars Kober, dem Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, nach Ingelbach gekommen war. Mit dabei waren auch Bürgermeister Fred Jüngerich, Ortsbürgermeister Dirk Vohl und Dirk Fischer (Wirtschaftsförderung VG Altenkirchen-Flammersfeld). Gastgeber waren Firmeninhaber Michael Schnaufer und Personalleiter Michael Gulden.

Die Spezialisten für Laufräder von Krananlagen (Marktführer in Europa) blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, wie den Ausführungen von Schnaufer zu entnehmen war. Die rund 130 Beschäftigten haben einen Umsatz von 30 Millionen Euro erwirtschaftet. „Wir sind wirklich stolz auf unser Team“, sagte der Enkel von Firmengründer Karl Georg. Dieser hatte einst mit einer Schlosserei in Neitersen den Grundstein gelegt. Die Fluktuation im Unternehmen sei gleich Null. Im Gegensatz zu manchem anderen Unternehmer war Schnaufer überhaupt nicht nach Jammern zumute. Von einer Rezession merke man nichts – was er auch von anderen Maschinenbaubetrieben höre -, und auch die Materialversorgung habe sich wieder verbessert.

Ganz klar: Karl Georg befindet sich auf Wachstumskurs. Und braucht mehr Platz. Schnaufer erläuterte den Besuchern, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes und einer Halle auf einer Kalamitätsfläche geplant seien, Anfang nächsten Jahres soll der Bauantrag gestellt werden. Ortsbürgermeister Vohl machte darauf aufmerksam, dass in diesem Zusammenhang auch eine neue Anbindung der Firma an die Landesstraße geplant sei.

Landrat Dr. Enders war hellauf begeistert angesichts der Fülle an positiven Nachrichten: „Das sind wirklich gute Signale.“ Der Kreis-Verwaltungschef war aber noch an einem anderen Thema bei Karl Georg sehr interessiert, geht man hier doch inzwischen auch bei der Ausbildung neue Wege. Personalleiter Gulden verdeutlichte zunächst, dass es immer schwieriger werde, Zerspanungsmechaniker zu finden. Eigentlich bilde man pro Jahr drei aus, erstmals habe es nun keine Bewerber gegeben. Überhaupt wolle man noch mehr in die Ausbildung investieren, um auch die Schwächeren besser zu fördern.

Fündig geworden in der Mangellage ist das Unternehmen ausgerechnet in Ruanda. Hier hatte Gulden sein Netzwerk aktiviert und war auf eine Vermittlungsfirma gestoßen. Seit September lernt nun Larissa Niyomushimiye an der Werkbank. Da sich die Einreise etwas verzögert hatte, läuft momentan parallel noch ein Sprachkurs.

Das ist auch genau der Ansatz, mit dem Dr. Enders eine erfolgreiche Integrationspolitik verbindet: zielgerichtet Fachkräfte ins Land zu holen bzw. sie hier auszubilden. Und der Landrat hat da eine ganz besondere Idee: Er will es 25 jungen Leuten aus Ruanda ermöglichen, im Westerwald in einem Pflegeberuf ausgebildet zu werden. Hierzu wurden erste Sondierungsgespräche mit den Trägern von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geführt. „Das ist eine große Chance, unser Fachkräftedilemma zu lösen“, sagte Dr. Enders. Im rheinland-pfälzischen Partnerland sehe die demografische Bevölkerungspyramide ganz anders als in Deutschland aus, betonte Wirtschaftsförderer Kober. „Es ist also nicht so, dass wir einem Land die Arbeitskräfte wegnehmen würden. Es ist eine klassische Win-win-Situation.“



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