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August Sander (1876-1964)

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© Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Photograph August Sander, 1925 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013


August Sander gilt als einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts von Weltrang. Aus Herdorf gebürtig setzte er nicht zuletzt den Menschen seiner Heimatregion ein facettenreiches Denkmal, das unter Kunstkennern international Anerkennung findet.

 

1876 wurde Sander als Sohn einer kinderreichen Bergmannsfamilie geboren. Sein eingeschlagener Lebensweg in den Herdorfer Grubenanlagen erfuhr eine Wendung, als er sechzehnjährig über den Kontakt zu einem Industrie-Fotografen mit dem noch jungen Medium in Berührung kam. Eine mit familiärer Unterstützung erworbene Foto-Ausrüstung ermöglichte ihm erste Aufnahmen. Seine Motive thematisierten eine von Bergbau und Landwirtschaft dominierte Region, deren entbehrungsreicher Alltag die Menschen prägt und zeichnet. Sander entwickelte früh einen Blick dafür, die Besonderheiten ihres Charakters und ihrer Arbeitswelt präzis zu unterstreichen.

Bereits während seines 1896 angetretenen Militärdienstes in Trier begann Sander bei Georg Jung das Fotografen-Handwerk zu erlernen. Als junger Fotografengeselle begab sich Sander auf Wanderschaft quer durch Deutschland. Sein Weg führte ihn unter anderem nach Dresden, wo er zeitweise eine Kunstakademie besuchte. Im österreichischen Linz eröffnete er 1904 sein erstes Foto-Atelier; ab 1910 verlagerte der mittlerweile verheiratete Familienvater sein Wirken nach Köln.

Sanders fotographisches Können erfuhr auf Kunstausstellungen im Im- und Ausland binnen kurzer Zeit große Resonanz. Bereits mit Mitte 20 erhielt er erste Preise in Österreich, Deutschland oder Frankreich Die 1920er Jahre kennzeichneten eine Zeit fruchtbaren Austauschs mit bildenden Künstlern und literarischen Größen der Weimarer Republik. Schriftsteller wie Kurt Tucholsky oder Alfred Döblin widmeten seinem fotographischen Wirken besondere Aufmerksamkeit.

Wenngleich er sich auch als Landschafts- und Architekturfotograf einen Namen machte, lagen Sanders herausragendste Leistungen in der Portraitfotografie: Seine nüchtern-sachliche Annäherung an den Menschen kennzeichnete eine zurückhaltende Bildsprache von dokumentarischer Brillanz. Sanders 1927 erstmals ausgestellte Fotoserie „Menschen des 20. Jahrhunderts“ eröffnete einen fotografischen Querschnitt durch alle Gesellschaftsschichten seiner Zeit und mehrte nachhaltig seinen Ruhm als einen der angesehendsten Vertreter seiner Zunft.

Sanders antifaschistische Haltung beantworteten die nationalsozialistischen Machthaber 1934 mit einem Verkaufsverbot für seinen Bildband „Antlitz der Zeit“. Gerade in schwierigen Lebensphasen wurde der Westerwald für Sander ein wichtiges Wirkungsfeld. Hier gelangen ihm immer wieder markante Portraits der Bewohner. Hierhin konnte er aber auch einen Teil seiner Negative vor zerstörerischen Kriegsfolgen retten, die um 1945 sein Kölner Atelier heimsuchten.

August Sander starb 1964. Seine beeindruckende Künstlerkarriere hatte ihm im Nachkriegsdeutschland noch zu Lebzeiten viele Ehrungen eingebracht. Sanders Werke sind heute selbst im New Yorker Museum of Modern Art beheimatet; eine Stiftung widmet sich der Aufarbeitung seines künstlerischen Nachlasses. Seit 1958 ist er Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Herdorf.

FOTOgalerie mit Werken von August Sander

Copyright für alle Bilder dieser Internetseite:
© Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur- August Sander Archiv; Köln; VG-Bild-Kunst, Bonn 2013

 

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Alte Mühle im Westerwald, 1920er Jahre © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Alte Postkutsche, 1912 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Bauer mit Pferd und Kindern, um 1920 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Bauern aus der Leuscheid, 1926 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Bauernfamilie bei der Heueinfahrt, 1924-1928 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Bauerngehöft im Westerwald, um 1911/ 12 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Gratulation zur Silberhochzeit, 1926 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln; VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Heuernte, 1920er Jahre © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Jungbauern, 1914 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Jungbauern, 1926 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Mittagspause im Hauberg, 1935 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Nachmittagspause, um 1930 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Puderbach im Westerwald, 1920er Jahre © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Schloss Schönstein, 1930er Jahre © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Straßenbauarbeiter, 1927 © Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv, Köln VG Bild-Kunst, Bonn 2013

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